Auf manche Dinge in ihrer Stadt sind die Nürnberger Bürger und Stadtoberen nicht besonders stolz. Aber es gehört zu unserer Geschichte, dass hier im 3. Reich imposante Bauwerke für den Führer entstanden oder zumindest geplant waren. Das 1000-jährige Reich wollte ja von Beginn an den Menschen mit solchen Bauwerken imponieren (das machen andere Machthaber heute immer noch so, auch wenn es Mauern sind, die gebaut werden sollen). Nürnberg lag 1945 in Schutt und Asche, doch die unvollendete Kongresshalle und das umliegende Reichsparteitagsgelände blieben weitgehend verschont.

Heute befinden sich darin Lagerräume der Stadt Nürnberg, Räume und Konzertsaal für die Nürnberger Symphoniker und das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände.

Unser Ziel für diese kleine Fototour einiger Fotografen des SNE war ein rein fotografischer. War doch gerade im Januar der Zirkus Flic Flac zu Gast auf dem Festplatz. So hatten wir im Kopf, dass das vielleicht einen guten Kontrast ergibt zwischen dem Festzelt und der Kongresshalle. Viele Bilder in dieser Richtung sind dann auch entstanden, aber nun nach einiger Zeit der Nachbetrachtung und der Bildentwicklung, habe ich mich dafür entschieden, eine Serie mit Schwarzweißbildern der Kongresshalle zu zeigen.

Die Licht/Schatten Strukturen des Säulenganges rund um die Kongresshalle sind einfach prädestiniert für eine schwarzweiß Umsetzung. Ergänzt werden diese Bilder durch Ansichten des modern umgestalteten Einganges ins Dokuzentrum (Architekt Günther Domenig) sowie einiger Ansichten aus Osten (Dutzendteich) und Westen.

Zur Technik kann ich sagen, dass ich hier erstmals mit meiner neuen Vollformat Sony alpha 99II gearbeitet habe. Als Objektive kamen das Tamron 28 – 300 mm, das ebenfalls neue Sony 35 mm f/1,4 und mein bewährtes Sigma 8 – 16 mm Superweitwinkel zum Einsatz. Bei letzterem musste ich aber die Kamera auf das APS-C Format umstellen, was im Menü einfach zu bewerkstelligen ist.

Die Umsetzungen in schwarzweiß wurden diesmal allein in Lightroom gemacht. Die Tonwertsteuerung über die Farbregler und die Gradationskurve reichen in den meisten Fällen bereits aus. Bei wenigen Bildern wurden noch zusätzlich lokale Korrekturen vorgenommen, um die Lichter in den Griff zu bekommen.