Für mich war es der zweite Besuch im historischen Eisenhammer in Eckersmühlen in diesem Jahr, für 10 meiner Fotofreunde die ich zu dieser Tour eingeladen hatte der erste. Ich hatte für diesen Nachmittag beim Landratsamt Roth auch eine Schmiedevorführung gebucht, die uns der Schmied Herr Beck in ganz professioneller Weise darbot. Während Herr Beck das Schmiedefeuer entfachte, haben wir zunächst im Außenbereich fotografiert. Nach der Sicherheitsbelehrung duften wir uns links und rechts der beiden Schmiedehämmer platzieren um alles aus nächster Nähe ablichten zu können. Was leider nicht ganz geklappt hat, war ein entsprechender Funkenflug beim Schmieden; dafür war wohl das geschmiedete Material zu gut (wie uns Herr Beck später erzählte). Das kann man ja vielleicht noch mal wiederholen und dafür ein „Funken-sprühendes“ Material bestellen.

Kontraste

Bei meinem ersten Besuch dieses Jahr hatte ich außen helle Sonne, die auch im Innenraum hohe Kontraste erzeugte. Dieses Mal war es bewölkt und die Kontraste waren etwas milder. Trotzdem gab es für mich wunderschöne kalt-warm Kontraste (bereits während der Aufnahmen sichtbar) durch das Tageslicht von außen und dem warmen Glühlampenlicht in der Schmiede. Das war dann auch genau das richtige Thema für mich, da ich diese Tour ja unter dem Motto „Kontraste“ angekündigt hatte. In der Bearbeitung in Lightroom habe ich dies noch mal besonders hervorgehoben.

Das ist aber noch nicht alles, was mir während der Tour zum Thema Kontraste aufgefallen ist. Das begann schon außerhalb am Wehr der Roth, wo das Wasser herabstürzte. Mit geschlossener Blende (f/16) hatte ich bei ISO 50 eine Belichtungszeit von 1/4 Sek., die ausgereicht hat, um die fließende Bewegung des Wassers zu zeigen, ohne ganz milchig zu werden. Es ist die Ruhe und die Bewegung, die hier die Kontraste bestimmen, aber auch hart und weich, wie das Wasser sein kann, wenn es aus der Höher herab fällt und dann ganz weich das Ufer umspült.

Hart und weich ist auch der Kontrast beim Schmieden. Erst durch das Glühen im Feuer wird das harte Eisen weich und lässt sich dann mit dem Schmiedehammer in die gewünschte Form bringen. Der Kreis schließt sich hier beim Schmieden wieder mit dem Kontrast kalt und warm sowie Ruhe und Bewegung im doppelten Sinne. Kalt wird das Eisen ins Feuer gesteckt, um anschließend glühend heiß mit dem Schmiedehammer in Form gebracht zu werden. Der Schmied bestimmt dabei den Zeitpunkt, wo er den Schmiedehammer angetrieben über die Transmissionsriemen aus seiner Ruheposition in Bewegung setzt, um das Eisen zu schmieden, solange es heiß ist.

Und vielleicht ist auch noch jemandem der Schmetterling aufgefallen, der sich zart und weich auf dem harten Stück Eisen am Fenster niedergelassen hat. Wie kann ein Kontrast noch schöner sein als dieser.