Unter dem markanten Begriff „Pottenstein brennt“ verbirgt sich die alte kirchliche Tradition der „Ewigen Anbetung“, die historisch belegt, bis ins Jahr 1759 zurückgeht. Nach der letzten Betstunde in der Kirche St. Bartholomäus beginnt ca. um 17:00 Uhr die Prozession der Gläubigen durch den Ort mit weiteren Gebeten und Gesängen. Kurz vorher werden auf den Berghängen die vielen Feuerstellen entfacht, die die Nacht hell erleuchten und den Feuerschein weit über das Tal hinaus in den Himmel schicken. Das ist absolut sehenswert und lockt deshalb auch jedes Jahr tausende Besucher und speziell natürlich viele Fotografen an.

Ich bin mit dem Othmar bereits um 14:00 Uhr in Erlangen losgefahren und wir sind in Pottenstein direkt hoch zur Burg gefahren. Ein letzter Parkplatz war für uns gerade noch frei. Es sind aber schon andere Besucher herumgelaufen und haben sich ihre Beobachtungsstellen angesehen. Wir haben noch ein wenig die Umgebung abgelichtet und ich habe wieder mal einige Lochkamera Bilder eingefangen. Dann haben aber auch wir unseren Platz eingenommen. Während Othmar weiter in den Wald gezogen ist, bin ich hochgestiegen zum höchsten Aussichtspunkt auf den Felsen gegenüber der Burg. Der Weg war steil, steinig, rutschig (Schnee und Nässe) und ich hatte meine Wanderstöcke zur Unterstützung diesmal leider nicht dabei. Die kleine Plattform oben war schon besetzt und ich habe mich erst mal hinten anstellen müssen. Als dann einige Besucher doch wieder gegangen sind, habe ich direkt am Geländer mein Stativ aufgebaut und den Platz auch nicht mehr verlassen. Das war bereits um 15:30 Uhr und wir mussten fast unbeweglich auf einer Stelle verharrend bis um 16:45 Uhr warten, bis die ersten Feuer auf dem gegenüber liegenden Hügel entzündet wurden. Und es hat eine weitere halbe Stunde gedauert, bis alle Feuer brannten.

Dann erst habe ich meinen Platz verlassen und bin sehr vorsichtig den steilen Hang hinab gestiegen. Die Taschenlampe hat mir wenigstens die kritischen Stellen gewiesen und so bin ich wieder gut am Ausgangspunkt angekommen. Aber ich habe dann noch weitere Impressionen an verschiedenen Feuerstellen auf dem Bergweg eingefangen. Der Weg war diesmal gefahrlos begehbar und man konnte auch sein Stativ sicher aufstellen. Den schönen Funkenflug bekommt man aber nur dann aufs Bild, wenn man einen kleinen Schneeball ins Feuer wirft. Es geht davon nicht gleich aus, da ja eine sehr kräftige Glut vorhanden ist.

Nächstes Jahr ist im Kopf schon fest vorgemerkt, aber dann an einer anderen Stelle oberhalb des Tales mit einem direkten Blick auf die beleuchtete Burg.