Architektur schwarzweiß oder Farbe? Diese Frage stellt sich nicht nur beim Thema Architektur, sondern grundsätzlich. Da ich nun aber im gestrigen Artikel das Thema Architektur/schwarzweiß damit begonnen habe, will ich es hier auch im gleichen Sinne fortführen. Die erste Gruppe von Aufnahmen entstand im Juni in der Stadtbibliothek in Stuttgart, die ja regelrecht zur Pilgerstätte für Fotografen geworden ist. Man sieht davon Ergebnisse sowohl in schwarzweiß als auch in Farbe.
Ich zeige hier bewusst Bildpaare in beiden Versionen, um für mich den Unterschied zu erklären. Schwarzweiß kann oder sollte man aus meiner Sicht nur dann machen, wenn die Farbe von dem zu zeigenden Objekt zu sehr ablenkt. Das ist zwar normal meine Prämisse, aber hier bei den Innenaufnahmen ist ein anderer Aspekt ausschlaggebend: es ist die Farbe des Lichtes. Nimmt man diese „Lichtfarbe“ weg, verliert das Bild ein wesentliches Element. Die Schwarzweißbilder sind damit blass und leer. Also muss hier für mich die Farbe bleiben. Bei der Aufnahme der Bibliothek von außen könnte man auch schwarzweiß nehmen, aber im Sinne einer kleinen Serie über die Stadtbibliothek sollte dann auch hier die Farbe beibehalten werden.
Völlig anders verhält es sich bei den Architekturaufnahmen der Staatsgalerie. Der Architekt hat hier bewusst farbige Elemente zur Gestaltung verwendet. Das muss natürlich auch in den Bildern beibehalten werden oder sogar wie ich es gemacht habe auch noch besonders betont werden. So wurden die farbigen Elemente bereits bei der Aufnahme betont in den Vordergrund gerückt und dann die Farbe auch bei der Entwicklung in Lightroom entsprechend herausgearbeitet.