Es ist noch keine Woche her, als ich am Morgen loszog, um die schönen Eiskristalle des ersten Raureifs in diesem Jahr zu fotografieren. Beim ersten Blick durch das Fenster heute Morgen dachte erst mal an Schneefall, weil auch die Straße schneebedeckt aussah. Aber es war Reif, der sich aus dem Nebel niederschlug und mit seinen feinen Kristallen alles verzauberte. Die feinen Kristalle legten sich wie Puderzucker über alles in der Natur. Ich hatte es zunächst gar nicht eilig, mit der Kamera loszuziehen. Erst als ich dann sah, dass die Sonne durch den Nebel bricht, habe ich mich auf den Weg gemacht.
Kaum aus dem Haus musste ich bereits stehen bleiben, um die ersten Bilder zu machen. Die Eiskristalle glitzerten an allen Ecken so verführerisch, dass man gar nicht weit kam und sich somit ständig von neuen Motiven angezogen fühlte. Die restlichen Blätter an den Bäumen und Sträuchern hatten zum Abschied ihr schönstes Kleid angezogen und machten mit der Sonne im Gegenlicht auf die vielen Fotografen aufmerksam, die wie ich die gleiche Idee hatten und sich ins Freie gewagt hatten. Man musste nur überall den Blick in Richtung Sonne wenden und konnte so die schönsten Kristalle im Gegenlicht aufleuchten sehen. Ein leichter Wind machte das Fokussieren manchmal etwas schwieriger, aber ich konnte über die Kontrastanhebung sofort erkennen, wann das Objekt korrekt fokussiert war.
Nach zwei Stunden war die Sonne dann doch kräftig genug und brachte die feinen Kristalle langsam zum Schmelzen. Lediglich im Schattenbereich dauerte es noch ein wenig länger. Tage wie diesen hat man leider nicht allzu oft und man muss schon eingestimmt sein und auch die Zeit haben, das spontan auszunutzen.
Mein Standardobjektiv war wieder das Makro mit 100 mm Brennweite f/2,8. Auch mein Stativ trug ich wieder mit mir herum, aber ich habe es diesmal nicht einmal eingesetzt. Ich wollte mit möglichst offener Blende arbeiten und hatte mit der Sonne im Gegenlicht meist recht kurze Belichtungszeiten.