Schwarzweiß 2020 ist eine aktuelle Sammlung meiner besten SW-Bilder aus der letzten Zeit und soll, wie der Titel schon andeutet, uns im Jahr 2020 in Form eines Kalenders begleiten. Ein Fotobuch im Format 30×30 cm habe ich hierzu bereits fertig gestellt, damit ich selbst und auch meine Gäste darin blättern können. Und wer möchte, kann sich eine pdf-Datei dieser Sammlung herunterladen und in Ruhe auf dem eigenen PC ansehen.
Dieses Jahr war, zumindest in der zweiten Hälfte, geprägt von meinen Ziel primär künstlerische Fotos in schwarzweiß zu erstellen. So habe ich online Kurse auf Video gekauft und dazu auch eine recht wertvolle Sammlung von Profilen mit analogen schwarzweiß Filmen für Lightroom und Photoshop. Das ist eine wirklich neue Erfahrung für mich gewesen, was man damit an Differenzierung bei der Bearbeitung erreichen kann. Dieses Jahr steht auch noch ein „Meet-up“ mit Andreas Jorns auf Usedom an und nächstes Jahr ein SW-Kurs in Zingst. Für mich soll das eine Standortbestimmung werden, da ich seit einiger Zeit ein wenig am Zweifeln war, wo ich stehe und wie ich mich künstlerisch und fotografisch weiter entwickeln kann.
Dieses Jahr habe ich erstmals auch am „Spider Award“ teilgenommen und mit einem von zwei Bildern eine Nominierung erhalten. Das war schon mal eine richtig gute Ermunterung und Bestätigung des eingeschlagenen Weges künstlerische Schwarzweiß Fotos zu erstellen.
Meine fotografischen Aktivitäten haben sich bereits seit meinem Ruhestand im Jahr 2015 stark intensiviert. Eine wichtige Aktivität waren und sind meine Kurse im SNE. Ich habe für mich das digitale Zonensystem entwickelt und versucht, es in Kursen zu vermitteln. Aber besonders das Thema „Licht und Belichtung“ hat mich technisch und künstlerisch auf eine neue Ebene befördert. Besonders habe ich für mich gelernt, Helligkeiten und Kontraste zu nutzen, die ich dieser Form vorher noch nie so differenziert heraus gearbeitet hatte. Viele meiner Arbeiten zeigen heute ein an Tonwerten reiches Spektrum von Helligkeiten, die besonders in ihrem Maximum die Grenze zu weiß berühren, aber auch dort eine maximale Differenzierung behalten. So wurde aus dem Kursthema „Licht und Belichtung“, meine heutige Vision, mit dem „Licht an die Grenzen zu gehen“ sowohl bei der Aufnahme als auch später in der Bearbeitung. Wer sich die Zeit nimmt, die Bilder in Ruhe zu betrachten, wird einiges davon bestätigt sehen.
Dieser Erkenntnis schließt sich eine weitere an, die ich in meinen großformatigen Aufnahmen wiederentdeckt habe. Das was ich hier und heute für mich als Vision definiert habe, hatte ich vor 30 Jahren schon mal gemacht. Auch diese Bilder zeigen ein Maximum an Tonwerten (bei 8×10 inch Negativen ist das ja fast normal), aber eben auch damals bereits von den tiefsten Tonwerten bis hinauf in die Lichter mit maximaler Differenzierung. So schließt sich der Kreis und man stellt fest, dass hier im Unterbewusstsein schon lange eine Kraft aktiv war, die mich heute wieder auf diesen Weg gebracht hat.