Im Sommer letzten Jahres war ich künstlerisch mit meiner Inspiration auf einem Tiefpunkt. Ich hatte mich sehr intensiv mit der künstlerischen Schwarzweiß Fotografie beschäftigt und mir hierzu viele wertvolle Videos und Schulungen im Internet angesehen. Der Zwiespalt entwickelte sich aus dem Anspruch, den ich für mich selbst aus diesem Lernerfolg abgeleitet hatte und der Wirklichkeit im Umfeld der lokalen Fotogruppen, in denen ich hier in Erlangen aktiv bin. Da gibt es nur wenig gegenseitigen Austausch, obwohl wir jede Woche gemeinsame Treffen und Diskussionen haben. Es war frustrierend, immer nur die gleichen Argumente zum Bildaufbau und Gestaltungsregeln zu hören.

Da habe ich die Ankündigung des aj User Meetings in Usedom gesehen und die genannten Themen haben mich sofort Interessiert. Andreas Jorns Seite lese ich regelmäßig und seine Art Bilder zu machen hat mich schon mehrfach inspiriert. Also habe ich mich spontan angemeldet. Ich wollte einfach sehen, wo ich so im Vergleich zu all den anderen Fotografen stehe, die hier erwartet wurden.

Bei ca. 170 Teilnehmern war es aber dann auch nicht leicht, immer passende Gesprächspartner zu finden. Es gab aber ein umfangreiches Angebot an Vorträgen und Model-Shootings, wo man sehen konnte mit welcher Intensität sich einzelne Teilnehmer mit dem Thema Fotografie auseinandersetzen. Das war schon mal eine gute Inspiration und Motivation für meine eigene fotografische Arbeit. Besonders die Wahl von Themen, wo in Serien gearbeitet werden kann, hat mich weiter für meine eigene Arbeit motiviert. Obwohl ich das schon regelmäßig mache, werde ich das noch intensiver betreiben. Viele der Teilnehmer haben auch eigene Fotobücher vorgestellt, was ja genau diese Arbeitsweise einfordert. Eine bunte Bildersammlung in einem Buch ist zwar für das Familienalbum geeignet, aber eine Publikation für ein größeres Publikum verlangt schon mehr. Vielleicht werde ich das irgendwann mal realisieren; im kleinen Maßstab habe ich das ja schon mit meinen persönlichen Fotobüchern begonnen. Aber hier könnte mal mehr daraus werden.

Es gab dann natürlich noch viele freie Stunden, die ich für Spaziergänge am Strand genutzt habe, um zu fotografieren. Das Meer ist für mich noch eine recht unbekannte Umgebung, die ich erst noch erkunden musste. Die Ausarbeitung der Bilder habe ich wieder in Lightroom und Photoshop gemacht. In den meisten Fällen habe hierzu Profile von verschiedenen analogen SW-Filmen über Adobe Camera Raw geladen und diese dann entsprechend den gewünschten Tonwerten überblendet. Aber ich habe inzwischen ein breiteres Spektrum an Techniken entwickelt, die ich bei Bedarf einsetze. Dazu gehören u. a. Luminanzmasken und Mischebenen verschiedener Art, mit denen ich die Tonwerte gezielt beeinflussen kann.