Von unserer Fototour in Thuisbrunn existieren bereits zwei Beiträge: unter Foto-aktiv der Tourbericht und hier auf der Webseite der „Y-Baum„. Aber die Bildergeschichte für diese Tour ist noch nicht zu Ende geschrieben. Es sind zwei Schwerpunkte, die ich in den letzten Monaten verfolgt habe. Das ist das Thema der möglichst perfekten Belichtung. Auch hierzu habe ich bereits mehrere Beiträge verfasst und auch im Beitrag zum Y-Baum davon berichtet, was passiert, wenn die Technik versagt. Die Beiträge lassen sich hier unter verschiedenen Stichworten finden (ETTR, Histogramm, Belichtung, …).
Mein zweiter Schwerpunkt die letzten Monate war die Auseinandersetzung mit dem Thema Schwarzweiß-Bilder und besonders das der künstlerischen Schwarzweiß Fotografie im Besonderen. Trotz der millionenfachen Treffer mit den Suchmaschinen zu diesen Stichworten kann ich diese Frage für mich bis heute nicht beantworten: „Was ist gute künstlerische Schwarzweiß Fotografie“? Oder vielleicht doch? Ich muss mich nur darauf zurückbesinnen, was mir diesbezüglich schon mehrfach passiert ist. Ganz zu Beginn meiner fotografischen Aktivitäten habe ich viele Bilder bei Wettbewerben und Fotozeitschriften eingereicht und dafür auch Anerkennung erfahren, bis ich dann bemerkt habe, dass die Bilder dort gar nicht mehr meine Bilder waren, sondern einfach nur den Zeitgeist befriedigt haben. Das wollten die Leute damals einfach sehen. Wenn ich mir die Medienlandschaft heute so ansehe mit den vielen „Sozial Media Kanälen“ (für mich meist unsoziale Kanäle), sehe ich genau das wieder. Gepostet wird natürlich erst mal alles, aber es gibt Trendsetter, denen viele hinterherlaufen. Das ist aber auch auf Webseiten von, wie ich meine, durchaus sehr guten Fotografen der Fall, deren Newsletter ich lese und damit auch deren Bilder ich mir regelmäßig ansehe. Es dauert nicht lange, bis man ähnliche Bilder in dieser Machart auch woanders findet, z. B. wieder auf internationalen Wettbewerben (wo ich mich heute auch wieder mit anderen Fotografen messe).
Gute Dinge nachzumachen finde ich nicht schlimm, denn man muss das ja erst mal verstehen und es auch selbst handwerklich können. Aber da sind wir dann wieder beim oben angesprochenen Zeitgeist und der Frage, ob das dann noch meine Bilder sind. Ich ziehe für mich daraus den Schluss, nachmachen ja, aber nur um selbst die besten technischen Fähigkeiten zu erwerben, um dann mit diesen Fähigkeiten die eigenen Bilder zu machen. Es ist ja auch kein Zufall, dass mein Blog „Meine Art zu sehen“ heißt. Und darauf werde ich mich weiter besinnen, wenn ich meine Bilder mache. Kann schon sein, dass diese Bilder nicht immer dem Zeitgeist entsprechen, aber damit kann ich gut leben.
Wo man selbst bei den technischen Fähigkeiten steht, ist nicht ganz leicht einzuschätzen, aber es ist heute mit den YouTube Videos doch schon relativ einfach zu sehen, ob ich von diesen noch was lernen kann oder nicht. Ich denke, dass ich da schon ganz gut im oberen drittel liege, aber es gibt einige Fotokünstler, die hier durchaus noch mehr bieten; von einigen habe ich mir entsprechende Schulungsvideos gekauft, weil die eben nicht alles auf YouTube preisgeben. Das ist auf jeden Fall eine spannende Sache, selbst herauszufinden, wo man technisch und künstlerisch steht. Technisch gesehen sehe ich schon einigermaßen weit oben, künstlerisch werde ich in Zukunft sicher noch mehr experimentieren um zu sehen, wo mich das hinführt.
Auch für die unten gezeigten Bilder gilt, dass sie technisch meine heutigen Fähigkeiten repräsentieren und fotografisch/künstlerisch entsprechen sie ebenfalls meiner heutigen Sehweise. Die Bildauswahl für diese Serie habe ich (bis auf das Titelbild) bereit vor vier Wochen getroffen. Mit diesem zeitlichen Abstand sehe ich heute wieder einiges neu und besonders durch die obige Reflexion in einem anderen Licht. Es sind Einzelbilder, die hier entlang unseres Weges entstanden sind. Der Zusammenhalt erfolgt durch den gegangenen Weg. Nicht sichtbar für den Betrachter der Bilder sind die Gedanken, die ich mir während der Aufnahme gemacht habe und der magische Moment, mit dem mich das Motiv dazu bewegt hat, die Aufnahme zu machen. Diese Gedanken kenne ich und diese Empfindungen würden mich auch heute wieder veranlassen, diese Motive aufzunehmen. Irgendwann werde ich diese Gedanken niederschreiben, im Moment kann ich das noch nicht.