Die Wasserräder bei Möhrendorf hatte ich ja schon mal im Mai fotografiert, damals aber im schönsten Sonnenschein. Im Rahmen unserer Experimente mit Lichtobjekten der Fotografen/-innen im Senioren Netzwerk Erlangen (SNE), haben wir uns zu Nachtaufnahmen an diesem Ort verabredet. Wichtigstes Handwerkszeug war natürlich ein Stativ und ein passender Funkauslöser für die Kamera, damit es keine Verwacklungen gibt. Und dann natürlich die Beleuchtung. Taschenlampen klein und groß und eben-solche Blitzgeräte waren reichlich vorhanden.
Wegen der Bewölkung war von der untergehenden Sonne nichts zu sehen. Lediglich ein paar dünne Streifen in den Wolkenlücken ließen den Zeitpunkt des Sonnenunterganges erahnen. Aber als Fotograf merkt man das ja ganz einfach daran, dass die erforderlichen Belichtungszeiten immer länger werden. Meine erste Aufnahme machte ich noch mit 1/125 sec und Blende 5,6 und hatte dabei bereits zur Aufhellung meinen Jinbei FL 500 im Einsatz. Ziemlich schnell wurden die Zeiten länger mit 1/4, 1/2 und eine Sekunde; zwischendurch waren dann mal 6 bis 8 Sekunden ausreichend, bis dann doch die Kamera auf „Bulb“ gestellt werden musste und ich mit dem Blitz in der Hand durch das Bild gewandert bin, um das Wasserrad an- bzw. auszuleuchten. Aber es geht auch ohne Blitzgerät nur mit Taschenlampen, die dann auch mit farbigen Folien die Lichtstimmung beeinflussen können.
Was auf dem kleinen Monitor der Kamera noch recht ansehnlich ausgesehen hat, entpuppt sich auf dem großen Monitor zu Hause als doch nicht ganz so optimal. Ziel für mich war, sowohl den Himmel als auch das Wasserrad gut belichtet einzufangen. Aber wie es mit Blitzaufnahmen nun mal so ist, ist dieses harte Licht als solches gleich erkennbar und „erschlägt“ das Objekt vielfach. Also muss in Lightroom und Photoshop doch kräftig Hand angelegt werden, um stimmige Bilder zu erzeugen. Für mich hat bei dieser Umsetzung der Bilder nicht mehr der natürliche Eindruck gezählt, sondern die emotionale Stimmung, die ich aus dem Shooting mit nach Hause genommen habe. Einige der Bilder wurden nur in Photoshop in Ebenen zusammen kopiert und über verschiedene Methoden gemischt. Andere wurden nur über die Möglichkeiten von Lightroom angepasst oder als HDR zusammengefügt.