Nachdem es ein paar Tage geregnet hatte, dachte ich mir, dass die Sinterterrassen an der Lillach ein gutes Ziel wären, um einige bewegte Foto von Wasser zu machen. In Dorfhaus gibt es einen Parkplatz für Wanderer, von dem aus ich losgezogen bin. Am Ende des Ortes befindet sich eine Milchtankstelle, die ich mir aber für den Rückweg gemerkt habe (neben Milch, Käse und Eiern gibt es da auch das Weißenoher Bier im Automaten).

Die Kamera hatte ich auf der ganzen Tour auf dem Stativ befestigt und per USB-Kabel mit meinem neuen Windows Go Tablet verbunden. Hiermit kann ich unmittelbar nach der Aufnahme die korrekte Belichtung (ETTR) kontrollieren. Alles, was den Clippingpunkt überschreitet, wird vom Sensor nur als ausgebranntes Weiß wiedergegeben und das will ich vermeiden. Es macht wirklich große Freude zu sehen, wie perfekt man den Sensor belichten kann. Da sind dann von 42 Millionen Pixeln tatsächlich nur eine Handvoll über dem Clipping Punkt. Sowas spielt natürlich keine Rolle, denn es betrifft meist nur die beiden grün Kanäle, die dann noch von den beiden rot/blau-Kanälen kompensiert werden können. Aber ich versuche immer, möglichst auch den grün Kanal auf den Punkt zu belichten.

Die Bilder hatte ich bereits bei der Aufnahme als Motive in schwarzweiß im Kopf, was aber für meine Einstellungen keinen Einfluss hatte. Mit der Belichtungszeit habe ich Anfangs ein wenig experimentiert, da ich ja die Bewegung des Wassers darstellen wollte. Versuche mit dem Graufilter 1,8 gab bei Blende 11 dann 10 bis 15 Sekunden Belichtungszeit. Da war mir das Wasser dann viel zu verwaschen. Mit den 0,9er Filter ergaben sich dann Zeiten zwischen 0,4 und 1,6 Sekunden. Das ergab für mich den richtigen Eindruck von Bewegung und noch ein wenig Schärfe im Wasser.

Irgendwie hatten sich leider einige Fehler eingeschlichen, die mir Bewegungsunschärfe in den Bildern brachte. Ich stand ja teilweise mit dem Stativ im Flussbett und so kann es gut gewesen sein, dass dabei das Stativ sich während der Aufnahme bewegt hat. Manchmal habe ich auch den Auslöser mit der Hand gedrückt, auch das könnte die Ursache gewesen sein. Nun, beim nächsten Mal werde ich mehr darauf achten.

Leider war die Lillach nicht sehr wasserreich. Ab der mittleren Höhe lagen die Sinterterrassen völlig im Trockenen. Nur seitlich kam ein wenig Wasser heruntergelaufen, das sich auf den Weg ins Tal gemacht hat. Es muss wohl erst noch einige Wochen regnen, bis das Rauschen wieder bis hinauf zur Quelle zu hören ist.

Die Bearbeitung der Bilder erfolgte mit Lightroom und Photoshop. Meine Technik hierzu ist immer wieder Änderungen unterworfen. Ein wenig Einblick gibt mein Kurs „Praxis schwarzweiß Fotografie„, den ich im Seniorennetz Erlangen (SNE) gehalten habe.