Wenn Ereignisse anstehen, wie der Tag der Deutschen Einheit, geht es in Berlin ein wenig chaotischer zu als sonst. Straßen sind gesperrt und rund um den Reichstag und in der für die Feiern gesperrten Straße des 17. Juni sind viele Sicherheitskontrollen. Glasflaschen im Rucksack sind ein Grund um da nicht reinzukommen (und anderes noch mehr natürlich). Noch strenger ist es beim Besuch des Reichstages, den wir an diesem Nachmittag geplant hatten. Alle Personalien mussten vorab zur Überprüfung übermittelt werden und so konnten wir nach der Sicherheitskontrolle mit der Hausführung Geschichte beginnen. Im Nachhinein kann man nur sagen, dass jeder Bundesbürger selbst mal das Reichstagsgebäude und am besten mit einer Führung besuchen sollte. Den Bundestag zu sehen, wo unsere Abgeordneten diskutieren und Gesetze beschließen bildet Vertrauen in unser deutsches Rechtssystem.

Klar war auch für mich wieder die fotografische Herausforderung, Bilder auf meine Art zu machen. Während der Führung ist das kaum möglich und während des Kuppel Aufstiegs, noch teilweise in der Gruppe, macht man eben seine Rundum-Fotos von Berlin, wie man sie so oder ähnlich schon mehrfach gesehen hat. Nachdem ich die Kuppel wieder herab gestiegen war, stellte sich die Frage, was ich noch tun will hier oben. Hinauszugehen kam schon deshalb nicht infrage, weil man dann nicht mehr hereingekommen wäre wegen der Sicherheitskontrollen. Aber bis Sonnenuntergang waren es auch noch eineinhalb Stunden. Auch das Dachrestaurant hatte noch geschlossen. Trotzdem entschloss ich mich hier zu bleiben und den Sonnenuntergang von hier oben aus zu beobachten. Zwischenzeitlich konnte ich mir viel Zeit lassen um einige Panoramabilder (Freihand) zu machen. Hätte ich eigentlich noch ein wenig besser machen können, aber man denkt leider nicht immer an alles Wichtige. Nach dem vorherigen Regentag ergab sich nun ein schöner mit Wolken garnierter Sonnenuntergang. Hier habe ich dann wegen des großen Kontrastumfanges mit High-Dynamic-Range (HDR) gearbeitet.

Erst nach Sonnenuntergang habe ich dann den Reichstag verlassen und habe das Gebäude dann noch in der blauen Stunde ebenfalls in HDR eingefangen. Der Rückweg führte mich dann noch mal zu Hauptbahnhof, wo ich von der Spreeseite her ebenfalls noch einige Nachtaufnahmen in HDR-Technik gemacht habe.

Letzter Tag: Potsdam

Vor der Rückreise nach Erlangen gab es noch eine ausführliche Führung durch Potsdam und in den Park von Schloss Sanssouci. Erstaunlich für mich war in diesem Zusammenhang, dass Potsdam, obwohl so nah an Berlin, eigentlich über lange Jahrhunderte nur ein sehr provinzielles Städtchen war und erst mit dem Einzug der Garnisonen ein wenig an Bedeutung gewann. Trotzdem ist Potsdam heute geschichtlich ein wichtiger Teil unserer Nachkriegsgeschichte geworden.