Hier nun mein zweiter Teil des Berichtes zum Besuch im Botanischen Garten. Im ersten Teil hatte ich ja die Ergebnisse meiner Auswahl in schwarzweiß vorgestellt. Aber wie kommt man zu dieser Auswahl? Welche Bilder eignen sich für die schwarzweiß Umwandlung und welche nicht? Bei einigen Bildern war mir schon bei der Aufnahme klar, dass diese in schwarzweiß umgewandelt werden. Dies ist natürlich die beste Methode, wenn man bereits bei der Aufnahme eine Vorstellung vom endgültigen Ergebnis hat. In der analogen Zeit war das selbstverständlich. Hatte man einen Schwarzweißfilm in der Kamera eingelegt, wurde bei dieser Tour auch wirklich in schwarzweiß fotografiert. Andererseits hatte man dann auch keine Möglichkeit mehr, dies anschließend zu ändern. Vielleicht wäre die eine oder andere Aufnahme in Farbe doch besser gewesen. Für diesen Zweck hatte ich dann immer einen zweiten Body dabei, der mit Diafilm geladen war. Bei meinen Touren mit der Großformatkamera war das dann aber auch nicht mehr der Fall. Da war die gesamte Situation voll auf schwarzweiß ausgelegt.

Heute jedoch entstehen in der digitalen Welt die Bilder zu mehr als 99 % in Farbe und man muss bei der Auswahl am Computer entscheiden, was geht und was nicht. So hatte auch ich bei dieser Tour Bilder in der Auswahl, die in schwarzweiß keinerlei Berechtigung hatten. Eine schnelle Beurteilung erlaubt dabei Lightroom mit der Taste „v“, mit der das Bild im schwarzweiß Modus angezeigt wird. Bei den meisten Bildern kann man sofort ja/nein entscheiden, ob man mit der Umwandlung beginnt oder eben nicht. Ist man unsicher, nutzt man einige weitere Schritte mit den Standardfiltern zur schwarzweiß Umwandlung, die ja auch aus der analogen Fotografie bekannt sind. Man berücksichtigt dabei die wesentlichen Farben aus dem Bild und nimmt dann diese Farbfilter in Lightroom zur Steuerung der Tonwerte. Kann man damit eine Verbesserung der Bildaussage erreichen, macht man mit der Arbeit weiter, wenn nicht, beendet man das hier und konzentriert sich auf die Bearbeitung des Farbbildes. Das habe ich mit diesen Bildern hier gemacht.

Sofort auffallend ist eine sehr experimentelle Umsetzung eines schlichten Mauerblümchens, dessen botanischen Namen ich leider nicht weiß. Entstanden ist dieses Bild aus einer Laune heraus, weil ich mit meiner Kamera mal experimentieren wollte, wie viele Aufnahmen in Serie sie hintereinander machen kann (es waren 25 in weniger als 3 Sekunden). Dass nicht alle im Focus waren, wusste ich bereits bei der Aufnahme, da ich diesen ausgeschaltet hatte. Die Schärfe war mir bei der Aufnahme auch nicht wichtig, da ich vorhatte, die Serie als Ebenen Stapel in Photoshop in verschiedenen Mischebenen zu überlagern. Dazu machte ich zunächst eine kleine Sammlung mit 7 Bildern, die ich im Ebenen Stapel hatte. Damit wurden die besten Ergebnisse ermittelt und dann das Ganze mit allen 25 Bildern im Ebenen Stapel wiederholt. Das dauert ein wenig und auch hier musste ich die Einstellungen weiter nachjustieren, denn 25 Bilder im Stapel verhalten sich nun mal anders als nur 7 Bilder.

Bei den restlichen Bildern in der Serie handelt es sich um die Aufnahmen, bei denen eine Umwandlung in schwarzweiß keine schlüssigen Ergebnisse geliefert hätte. Die Beschränkung der Bilder auf ein quadratisches Format mit Rahmen soll die Einheit der Serie unterstreichen.

Navigation: Vor und zurück mit Pfeiltasten der Tastatur oder mit der Maus.
Zum Vergrößern den Doppelpfeil anklicken.