Für die Fahrt nach Nürnberg hatte ich an diesem Tag seit langen wieder mal den Bus gewählt. Schließlich fährt die Linie 20 fast direkt vor der Haustüre ab. Um mir die Zeit ein wenig zu vertreiben hatte ich die neue Alpha 6000 einstecken und dazu das 3 cm dicke Handbuch. Als ich nämlich vor kurzem die Kamera im manuellen Modus bedienen wollte, ist es mir nicht gelungen, passende Blenden- und Verschlusszeiten einzustellen. Schon nach wenigen Seiten war klar, dass ich das betreffende Drehrad direkt neben dem rechten Daumen glatt übersehen hatte, mit dem man das machen konnte.

Und dann habe ich natürlich auch damit zu fotografieren begonnen. Die Fensterscheibe im Bus war jedoch so verdreckt, dass man kaum hindurchsehen konnte. Aber ich dachte mir, am Computer macht man ja auch manchmal Experimente mit darüber gelegten Strukturmasken; hier hatte ich glatt eine völlig natürliche bereits bei der Aufnahme. So experimentell wie es bereits durch den Sucher zu sehen war, sind die Bilder dann auch geworden. Nach entsprechender Bearbeitung in Lightroom (hohe Klarheit und Sättigung, dazu leichte Dynamik und am Schluss angepasste Gradationskurven in den Einzelfarben blau und grün bzw. im RGB Modus) gefallen mir die Bilder nun doch ganz gut. Ja, besonders die Farbstimmung sieht experimentell aus, aber so hatte ich die Bilder bereits bei der Aufnahme im Kopf, so war es ja von Anfang an geplant. Das gilt auch für die unscharfen Bilder, die ich nicht löschen wollte, sondern als Stilmittel in Bezug auf Licht, Form und Linienführung so erhalten wollte.