Ein Spaziergang an einem regnerischen Sonntagmorgen im November hat mich vorbei an diesem farbenfrohen Zaunlatten geführt. Es mag wie ein Widerspruch klingen, dass man an einem solchen grauen Tag derart farbstarke Bilder machen kann. Ist es aber nicht. Denn gerade das kontrastarme Wetter bringt die Farben erst recht zum Leuchten.
Der oder die Künstler/Kinder, die diese Farben hier aufgetragen haben, waren sich sicher nicht im klaren darüber, dass irgendwann mal ein Fotograf vorbeikommt und diese heute fast vollständig abgeblätterte Farbe als Motiv sieht und in Bildern festhält. Wie auch immer die Farbflächen ursprünglich ausgesehen haben mögen spielt heute keine Rolle mehr, denn der Fotograf bestimmt durch seinen Ausschnitt neu, was für ihn und vielleicht auch andere interessant ist.
Es ist einerseits rein das Spiel mit den Farbflächen und deren Proportionen untereinander und andererseits auch die Vergänglichkeit, die sich durch die absplitternde Farbe zeigt. Noch ein Aspekt, der aber nur in wenigen Bildern Anklingt ist die Einordnung in das Umfeld, das sich durch teilweise sichtbare grüne Stängel und Blätter aber auch durch Durchblicke und den umgebenden Maschendrahtzaun ergeben.
Jetzt ist der Zaun verschwunden; Neue Bilder lassen sich an diesem Ort nicht mehr machen.