Pinselvorlagen in Photoshop

Schon bei meiner letzten Serie mit den „Fundstücken“ habe ich mithilfe von Pinseln teilweise künstliche Hintergründe erzeugt. Das war ziemlich schlicht, weil ich bis dahin keinen Umgang mit dem kreativen Einsatz von Pinseln hatte, sondern nur bei Masken und Dodge&Burn einen schlichten runden, meist weichen Pinsel eingesetzt hatte. Darüber hatte ich mich dann auch mit Phillip Wieder während seiner Ausstellung „Nature Morte“ in Nürnberg ausgetauscht und auch er hatte bei vielen seiner ausgestellten Bilder selbst erstellte Hintergründe verwendet, wie er mir erzählte. Im Internet lassen sich dann auch jede Menge Pinsel, die meisten kostenlos, herunterladen. Meine diesbezüglichen Experimente waren dann aber mehr als enttäuschend. Ob Ölfarbe oder Wasserfarben, die Ergebnisse waren schlichtweg unbrauchbar. Dann habe ich Pinsel von Kyle T. Webster entdeckt und dabei gelernt, dass er inzwischen Mitarbeiter von Adobe ist und dort seine Pinsel (kostenlos) im Angebot hat. Ich habe die Serien von Pinseln nicht mehr gezählt, die ich inzwischen heruntergeladen habe, aber es geht in die hunderte. Und hierzu kann ich sagen, alle sind für sich perfekt. Offensichtlich gehört hier viel Know-how dazu, solche Pinservorlagen zu erstellen. Ich habe tagelang damit herumprobiert und versucht nachzuempfinden, was dahintersteckt und habe jetzt schon ein wenig Erfahrung gewonnen. Aber erst die Praxis beim Erstellen der Bilder festigt dann die Erkenntnisse.

Erste Schritte

Meine ersten Versuche habe ich mit Bildern gemacht, die an einem Wassertümpel im Tennenloher Forst entstanden sind. Was lag da näher als zu sagen, die Bilder vom Wasser ergänzt mit Farben sind nun meine „Wasserfarben“. Deshalb hier der Titel über dieser Serie. Begonnen habe ich damit, die Bilder in Photoshop erst nach schwarzweiß umzuwandeln und dann über weitere Ebenen die selbst gemalten Hintergründe als Mischebene(n) einzubinden. Das hatte zum Ziel, zunächst die im Bild enthaltenen Farben zu entfernen und durch eigene Farbtöne zu ersetzen. Das erfordert viele Experimente, denn nicht immer entsteht mit den Mischebenen der gewünschte Effekt. So habe ich denn auch zusätzlich wieder ausgewählte Farbtöne (z. B. grünes Gras) aus dem Originalbild extrahiert und ins Bild zurück gemischt. So entstand meine erste kleine Serie.

Nik Color Efex

Die letzten Jahre hatte ich die Nik Collection kaum mehr benutzt, aber jetzt habe ich mich daran erinnert, dass ich ja auch damit gezielt Farbstimmungen in meinen Bildern erzeugen kann. Gemalt habe ich jetzt nicht mehr im Bild, sondern den Rahmen, immer passend zu den Farbtönen im Bild. Eines ist jedoch gleich geblieben, nämlich der Bezug zum Wasser und damit zu den „Wasserfarben“.

Da ich selbst auch auf Leinwand bereits mit Acryl und Enkaustik (flüssiges Wachs) gemalt habe, fand ich nun diesen Umgang mit gemalten Farben am PC sehr inspirierend. Und ich bin sicher, das war nur der Anfang einer neuen Phase zwischen Fotografie und Malerei.